Berlin 28.10.2021

Planespotting-Premiere mit Verspätung

Zehn Jahre nach der ersten geplanten und fast genau ein Jahr nach der offiziellen Inbetriebnahme, war es endlich Zeit für meinen ersten Planespotting-Trip zum „BER“.

Die ursprünglich geplante Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg war für das Jahr 2011 avisiert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich damals extra einen Urlaubstag eingeplant hatte, um bei den ersten Flugbewegungen live dabei zu sein.

Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass aus dieser Eröffnung nichts wurde und es weitere neun Jahre bis zum Betriebsstart am 31. Oktober 2020 dauerte.

Die beiden Pisten des Airports wurden 2021 im monatlichen Wechsel genutzt. Damit musste man sich nur auf eine Runway konzentrieren, in meinem Fall die Südbahn, und verpasste keine der Maschinen. UPDATE: Seit 1. Dezember 2021 sind jetzt regulär beide Start- und Landebahnen in Betrieb.

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Zu den ersten fliegenden Besuchern an diesem Tag zählte die komplett in weiß lackierte ATR-72 mit der Registrierung SE-MDC von Danish Air Transport, welche in Saarbrücken gestartet war. Ebenfalls sehr früh am Morgen landete, aus Dortmund kommend, die LX-JFF, eine Pilatus PC-12 NG der Jetfly Aviation.

Die deutsche Sundair hält die Erinnerung an die leider nicht mehr existierende Air Berlin mit der D-ASGK aufrecht. Der Airbus A320-214 war als D-ABHI in den Jahren 2017 und 2018 für die insolvente Airline im Einsatz. Erstbetreiber war ab 2006 die österreichische Niki. Am 26. Oktober des gleichen Jahres wurde die Maschine bei einem Tailstrike während einer Crosswind-Landung in Malaga beschädigt, kehrte aber bereits am 1. Dezember 2006 in den aktiven Dienst zurück.

Erstlandungen dieses Tages

Für zwei Flugzeuge war es, ebenso wie für mich, der erste Besuch am Flughafen „Willy Brandt“ im Berliner Süden.

Früh morgens landete der farbenfrohe Airbus A321-251NX 4X-AGH der israelischen Arkia auf der 25L. Grund war vermutlich ein Werftaufenthalt der Maschine. Fast auf den Tag genau vor drei Jahren, am 30. Oktober 2018, startete dieser „Neo“ in Hamburg-Finkenwerder zu seinem Erstflug.

Air Baltic hatte Ende Oktober 2021 insgesamt 32 Exemplare des Typs Airbus A220-300 bzw. Bombardier CSeries 300 in ihrer Flotte. Das neueste Modell, die YL-ABF, ist seit Anfang Oktober im Einsatz und steuerte an diesem Tag, aus Tallinn kommend, zum ersten Mal den „BER“ an.

Nur wenige Widebodies

Während meines Aufenthaltes zeigten sich leider nur drei Widebodies, was aufgrund der sehr wenigen Langstreckenverbindungen aber nicht anders zu erwarten war. Turkish Airlines setzte den Airbus A330-303 TC-JNS für den Umlauf aus Istanbul ein.

Die A7-BCF, eine Boeing 787-8 von Qatar Airways, kam aus Doha zum Flughafen „Willy Brandt“. Der Airliner hatte seinen Erstflug im Jahr 2013, ebenso wie die zuvor erwähnte A330 von Turkish Airlines.

Der auffälligste Vertreter und einer der Hauptgründe dieser Planespotting-Tour war die Boeing 787-8 von Scoot aus Singapur. Die Maschinen der Billigfluggesellschaft, einer Tochter von Singapore Airlines, waren bereits am ehemaligen Airport in Tegel regelmäßig zu Gast. Der Dreamliner mit der Kennung 9V-OFJ war in Singapur gestartet. Nach einem Zwischenstopp in Athen ging es weiter zum Flughafen BER. Der Rückflug in die asiatische Metropole erfolgte ebenfalls über die griechische Hauptstadt.

Alt und neu an einem Tag

Mit dem knapp 6 Jahre alten Airbus A320 SX-DNC konnte ich endlich mein erstes Exemplar in der neuen Lackierung von Aegean Airlines ablichten. Ich finde diese Bemalung sehr gelungen, vor allem im Vergleich zur alten Variante. Am Morgen war es die rund 13 Jahre alte SX-DVR, welche die ziemlich langweilige alte Bemalung präsentierte.

Die folgenden 4 Exemplare der Typen Airbus A319 bzw. A320 von Brussels Airlines, Freebird Airlines, Lauda Europe sowie Royal Jordanian waren allesamt standardmäßig lackiert. Die OO-SSF von Brussels Airlines hatte ich bereits während einer Planespotting-Tour im Juni 2018 in Prag gesehen. Damals trug die Maschine eine leicht geänderte Lackierung, weil die Airline eine Blutspende-Kampagne des Belgischen Roten Kreuzes unterstützte.

Für etwas Abwechslung im üblichen Airbus-Boeing-Allerlei sorgten zwei Bombardier DHC-8. Die LX-LGG ist eine von aktuell insgesamt 11 Exemplaren in der Flotte von Luxair. Dagegen setzt die LOT zwölf Maschinen der Dash 8 ein. Die SP-EQB war das siebente Flugzeug in den Farben des polnischen Flagcarriers, welches ich im Bild festhalten konnte.

Im Norden Europas gestartet, trafen zur Mittagszeit die knallig rot lackierte A321neo TF-PLB der isländischen Fluggesellschaft Play und die Boeing 737-800 LN-ENP von Norwegian Air Shuttle ein. Bei zuletzt genannter Maschine ziert das Porträt von Freddie Mercury das Leitwerk. Vor 30 Jahren, am 24. November 1991, starb der ehemalige Sänger der Rockband QUEEN.

Der brasilianische Hersteller Embraer wurde vertreten durch die PH-EZE von KLM Cityhopper sowie die VP-BZC der russischen Airline Pegas Fly.

Überraschung am Nachmittag

Am frühen Nachmittag ließen sich auf diversen Radar-Apps zwei Airbus A319 der Luftwaffe ausmachen, welche augenscheinlich Kurs auf die deutsche Hauptstadt nahmen. Als erste Maschine setzte kurz nach 13.00 Uhr die 15+01 auf Runway 25L zur Landung an. Sie war als Flug GAF813 in Köln-Bonn gestartet. Vom gleichen Airport unterwegs war die 15+02, welche gegen 13.15 Uhr als GAF850 landete.

Fazit

135 verschiedene Registrierungen sind für einen neunstündigen Aufenthalt nicht schlecht. Allerdings sind die kaum vorhandenen Widebodies und die (noch) fast völlig fehlenden Langstreckenverbindungen eines Hauptstadtairports nicht würdig. Mit meinem ersten Aufenthalt bin ich dennoch ganz zufrieden. Bei den nächsten Aufenthalten wird es darum gehen, alternative Fotopositionen zu checken.

Fotopositionen bei diesem Trip

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